Sport ist ja eigentlich gesund, und wer Sport treibt ist fitter und weniger infektanfällig. Eine übermäßige körperliche Belastung durch zu viel sportlichen Ehrgeiz kann allerdings das Immunsystem schwächen.
Ob beim Lauftraining in der Kälte oder auf der Piste im Winterurlaub – nach großen sportlichen Anstrengungen lässt unser Immunsystem Erkältungserreger wie durch ein offenes Fenster in den Organismus eindringen. Daher wird dieses Phänomen als Open-Window-Effekt bezeichnet und deshalb sollten ambitionierte Freizeitsportler beim Training im Winter darauf achten, ihr Immunsystem nicht zu überfordern.
Nach intensiven sportlichen Anstrengungen ist das Immunsystem bis zu 72 Stunden geschwächt. Es ist gestresst und völlig überfordert. Das zeigen auch Studien, die das Verhalten von Immunzellen im Zusammenhang mit körperlicher Aktivität untersucht haben: Je intensiver der sportliche Einsatz, umso größer der Stress für das Immunsystem. Erhält der Körper zwischen den Trainingseinheiten keine ausreichende Erholungspause, kann sich der Open-Window-Effekt sogar verstärken.
Grundsätzlich tritt dieses Phänomen das ganze Jahr über auf, doch gerade bei schlechtem Wetter kühlt man schneller aus und neigt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. Das Einatmen großer Mengen kalter Luft belastet die Schleimhäute zusätzlich.
Auch mit vernünftigen Trainingseinheiten und ausreichenden Regenerationsphasen, lässt sich der Open-Window-Effekt nicht gänzlich vermeiden. Allerdings gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, das Fenster so klein wie möglich zu halten.
Haben es die Erkältungsviren erst einmal geschafft, sich an der Schleimhaut festzusetzen und zu vermehren, sollten Sie so schnell wie möglich reagieren, die Symptome behandeln und den Körper schonen. Bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit oder Fieber muss das Training unterbrochen werden, um das Immunsystem zu schonen. Erst wieder an den Start gehen, wenn Sie wieder fit sind!